Endlich ist letzte Woche die mit Neugier wie mit Argwohn erwartete Ausstellung „based in Berlin“ eröffnet worden. Bevor der Blick auf die Ausstellung gelenkt wird, lohnt ein Blick zurück auf die Hintergründe der Idee und die Kontoversen, die es um das Projekt gegeben hat. Sie haben wohl den größten Anteil daran, dass die Ausstellung nichts Halbes und nichts Ganzes geworden ist und ihre Entstehungsgeschichte vor allem durch Pleiten, Pech und Pannen geprägt ist.
Initiiert wurde die Ausstellung von Klaus Wowereit, der damit die Diskussion um die Notwendigkeit einer Kunsthalle für zeitgenössische Kunst in Berlin nach dem Ende der temporären Kunsthalle neuen Antrieb geben wollte. Allerdings stellte er sich dabei nicht besonders geschickt an: sein Ausdruck „Leistungsschau“ erregte ebenso die Gemüter, wie der von ihm präferierte Ort, der Humboldthafen zwischen Hauptbahnhof und Hamburger Bahnhof. Dieses Areal steht in Verruf vor allem deswegen ausgewählt worden zu sein, weil das Gebiet für Investoreninteressen aufgewertet werden soll. Als die Kritik an Konzept und Ort überhand zu nehmen drohte, wurde die Schau kurzerhand in den Monbijoupark und verschiedene andere etablierte Berliner Kunstinstitutionen (KW, n.b.k., Berlinische Galerie sowie die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof) verlegt. Gerüchten zufolge hat der beratende Kurator Klaus Biesenbach hier die Notbremse gezogen. Der ausgeschriebene internationale Architekturwettbewerb wurde damit obsolet. Statt eine eigene Ausstellungsarchitektur zu entwerfen bzw. mit einem konkreten Ort zu arbeiten, wurde die Ausstellung gießkannenmäßig über mehrere Orte verteilt – wahrscheinlich, damit auch die etablierten Häuser etwas vom Eventcharakter profitieren können.
Das Ergebnis ist ernüchternd: Das ehemalige Atelierhaus ist mit einem Gerüst überbaut, die in einer großen Plattform endet, auf der jedoch der Blick auf die Umgebung interessanter ist, als die drei chinesischen Plagiate westlicher Marken-Geländewagen. Zwar handelt es sich bei ...
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